Ein Kunde wollte den ViV Lab Rigid Float Tonarm einsetzen und suchte ein Laufwerk, das den Tonarm sicher aufnehmen konnte, dazu noch unter die Schutzhaube. Grund waren freilaufende Taschentiger, die ab und zu größere Höhen spielend erklimmen und dabei analoge Schätze beschädigen könnten. Hinzu kam noch eine Sehschwäche des Benutzers, die ein wartungsfreies und leicht zu bedienendes Laufwerk voraussetzte. Es kam also nur ein Direkttriebler in Frage, der keine Fingerfertigkeit bei Aufbau und Betrieb voraussetzt. Fündig wurde ich bei Stephan Strohmetz - STST - im Allgäu. Er entwickelt und baut seit Jahrzehnten Laufwerke und hat die volle Fertigungstiefe im eigenen Haus - ein technischer Tausendsassa! Ich habe ihn besucht und muss sagen: Mein Mechanikerherz schlägt höher bei solchen Menschen. Sogar die Spulenwickelmaschine für seinen Direkttrieb-Motor hat er selbst entwickelt. Da stehen Metallsäge, Abkantpresse, 6-Achsen-CNC-Bearbeitung, Drehbänke usw. Auch in der Holzbearbeitung gehts von CNC und Furnierpresse bis zum Lager mit 120 verschiedenen Furnieren.
Kein Wunder, dass er voll ausgelastet und inzwischen weltweit bekannt ist bei der Qualität, die er fertigt. Und dazu noch wirklich Preis-Wert. Japaner und Chinesen müssen ihm gut zureden, dass er sie beliefert.
Als Grundlage für die Tonarmbasis schickte ich STST die Zeichnung meiner Tonarmsockel für die ViV Lab Tonarme. Für den Betrieb des Tonarms auf oder neben einem Laufwerk brauchen wir eine Höhe von 52mm zwischen Standfläche des Tonarms bis Oberkante Teller. Größere Abstände bis zu 80mm kann der Tonarm mit seiner Höhenverstellung ausgleichen, darüber brauchen wir einen Sockel für den Tonarm. Diese ließ ich anfangs in Holz drechseln und Acryl drehen und heute aus schwarzem Polyoxymethylene. Wir haben bisher Sockel von 45mm bis 180 mm Höhe gefertigt. Ein LP12 etwa braucht einen 50 mm Sockel. Der 2 kg schwere ViV Rigid Float ist für Subchassis nicht prädestiniert. Stephan Strohmetz meinte aber, dass er sein Subchassis-Modell Motus DQ für das Gewicht des Rigid Float adaptieren könne.
Der STST Motus D hat die richtige Plattentellerhöhe, um den Arm auf die Tonarmbasis zu stellen. Eine exzentrische Ringnut in der drehbaren Basis erlaubt die genaue Justage des Tonarms je nach Bautiefe des Tonabnehmers (Bild 2 & 3). Die optionale Haube des STST hat von Haus aus die komfortable Höhe für den ViV Lab Rigid Float. Die Scharniere hat Stephan Strohmetz weiter nach außen versetzt, damit wir mehr Platz für den Haubenausschnitt zur Durchführung der Tonarmkabel nach hinten bekamen. Alles wurde perfekt gelöst und kann in Zukunft so bei STST geordert werden.
Zu Hause aufgebaut spielt der STSTmit flinkem Timing, beeindruckender Dynamik und raumgreifender Bühne. Und das alles mit einem ganzheitlich stimmigen, musikalisch anspruchsvollen Gesamteindruck - große Klasse! Volker Kühn im Dezember 2018
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