Plötzlich geht es zunächst nicht mehr um messbare Werte, sondern um fühlbare. Also zählen auch keine grossen Namen oder hochgelobte Marken. Wer mutig genug und bereit ist, den “gesicherten” Boden schwarz auf Weiss gedruckter Testgläubigkeit zu verlassen, kann mit den von mir gefundenen Lösungen und Geräten neue und starke Gefühlserfahrungen machen.
Nachdem ich 20 Jahre lang alle grossen und Insider-Messen dieser Welt besuchte und jeweils die am besten “musizierenden” Geräte kaufte, um damit zu Hause in meinen vier Wänden meine ganz persönlichen Erfahrungen zu machen und mit den bisher gefundenen Besten in Sachen Hifi und High End zu vergleichen, blieben sehr wenige Kandidaten übrig, mit denen ich leben wollte. Dazu gehören zunächst die Marken und Produkte, die von meiner Firmengründung AUDIOPLAN >> angeboten werden und im Laufe der Zeit stets verfeinert und weiterentwickelt wurden. Seit 2004 wird die Firma von meinem Sohn Thomas allein weitergeführt.
Sehr selten gelingt es, in dieser Klasse etwas wirklich Neues und Aufregendes zu entwickeln. Ganz wenige Entwickler und Hersteller musikalisch stark beeindruckender Geräte sind mir seit langem ans Herz gewachsen oder ich habe sie in letzter Zeit entdeckt und begleitet. Sie sind es wert, vom wahren Musikfreund besonders beachtet zu werden:
Audio Note Co. Ltd. - KONDO
Hiroyasu Kondo war als Toningenieur bei SONY beschäftigt, bevor er sich 1976 selbständig machte. Er war während seiner Tätigkeit stets auf der Jagd nach dem besseren Ton. Als Sohn eines Shindo-Priesters im Tempel aufgewachsen, war es für ihn selbstverständlich, alles zu hinterfragen und tiefer in die Materie einzudringen. Zu seinem ständigen Begleiter gehörte ein handliches Notizbuch mit dem Titel "Audio Notes". Alles, was ihm bei seiner Arbeit als Hinweis zu neuen Wegen erschien, wurde notiert. Um den Klang zu verbessern, baute Hiroyasu Kondo eigene Komponenten fürs Tonstudio - etwa Tonköpfe für Bandmaschinen und Tonfrequenz- Übertrager, die damals noch der Standard in allen Tonstudios waren. (Später verkaufte die Industrie den Tonmeistern DC-Direktkopplung, um die ach so kritikwürdigen Übertrager - Eisen, Sättigung, Frequenzgang - endlich loszuwerden. Damit hatte man sich gleichzeitig von den hohen Kosten hochwertiger Übertrager befreit! Komisch, dass die anerkannt besten Stereoaufnahmen der frühen 60er Jahre mit dieser fragwürdigen Technik und dazu ohne jeden Transistor gemacht wurden?)
Kondo untersuchte Trafokerne auf ihre klanglichen Eigenschaften, indem er sie auf eine Metallplatte fallen liess und sich so das bestklingende Material für seine Übertrager aussuchte - direkt und ohne technische Umwege mit seinen Ohren. Als dies funktionierte, übertrug er seine Methode auf Leitermaterial und kam so zu Silber statt Kupfer. Seine Erklärung: "Baue ein klingendes Instrument aus deinem Leitermaterial und höre es dir an!" Wenn wir den Klang eines Kupfer- und Silberglöckchens vergleichen, können wir sofort verstehen, was Kondo meinte. Praktischer ist der Vergleich von Messing- und Silbertrompete, denen man häufiger begegnet. Als ich den frühen KONDO-Produkten 1981 begegnete - Silberkabel*, Tonabnehmer, MC-Übertrager, Vorverstärker M7 -, berührte mich die Musikwiedergabe so viel stärker als alles Bisherige, dass ich diese Erklärungen Kondos sofort in mich aufnahm und unterbewusst stets nach ihnen handelte - bis heute. Die meisten meiner eigenen bescheidenen Beiträge zu besserem Klang beruhen auf diesen Grundgedanken. Das ist mir aber erst kürzlich wirklich bewusst geworden - 20 Jahre danach. Volker Kühn
*Die Tatsache, dass es viele zu hell und sogar scharf klingende Silberkabel im Markt gibt, ändert nichts an diesen Aussagen, da zu einem guten Kabel sehr viel mehr gehört, als nur der Name des Leitermaterials!
47 Laboratory
HiFi-Geräte oder Technologien beurteile ich zunächst nicht nach ihrem technischen Prinzip oder sichtbaren und kostbaren Aufwand, sondern ausschliesslich nach ihrem musikalischen Ergebnis. Das hatte mich seit mehr als 10 Jahren zu einem Liebhaber von Single Ended Trioden ohne Gegenkopplung gemacht. Dabei vergass ich nie, dass auch ein Futterman OTL mit Fernseh-Zeilenröhren und strengster Gegenkopplung Musik machen kann! Daher hatte ich auch kein Problem, die Transistorgeräte von 47 Laboratory sofort als etwas ganz Besonderes in ihrer musikalischen Wiedergabe zu erkennen. Sie stellen sich in eine Reihe mit den feinsten Trioden - und das war auch für mich ein Schock. Wenn man eine Analyse wagt, was Junji Kimura mit seinen Kreationen tut, so kann man 3 Prinzipien erkennen:
1. Der mechanische Aufwand zum "Verpacken" der Elektronik ist extrem hoch - übertragen auf die übliche Gerätegrösse müssten die Gehäusewände 50 mm dick sein!
2. Die Netzteile werden grundsätzlich ausgelagert und wenn möglich werden die Geräte kanalgetrennt versorgt.
3. Die Gegenkopplungsschleife, bei Pentodenröhrenverstärkern oder auch Transistoverstärkern im Bereich von 200 bis 500 mm lang, beträgt beim GainCard Verstärker gerade mal 9 mm inclusive des durchflossenen Widerstandes!
Letzteres könnte etwa das überragende Timing der Musikwiedergabe erklären, das man von gegengekoppelten Verstärkern so nicht kennt. Die digitalen Geräte besitzen den Fluss von Analoggeräten, wie es das sonst nur beim KONDO-Wandler gibt. Das hat offensichtlich mit dem Verzicht auf Digital- und Analogfilter und auf jegliches Sampling zu tun - das Gegenteil von dem was die Grossindustrie tut. Aber nun beginne ich auch analytisch zu sezieren. Das hat Junji Kimura seit Jahrzehnten getan und mit seinem Gefühl für das Wesentliche der Musik eine natürliche Wiedergabe per Transistorverstärker und Digitaltechnik erreicht, die ihresgleichen sucht! Lassen wir uns also lieber fallen und die Musik geniessen! Volker Kühn
Copyright© Volker Kühn Black Forest Audio™
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